Schwitzende Körper, tropfender Schweiß und wohltuende Hitze – in der Sauna steigt die Temperatur schnell auf 80 bis 100 Grad Celsius. Die Luft bleibt meist sehr trocken, die Haut wird feucht, das Herz pocht schneller. Kein Wunder also, dass viele glauben, ein Saunagang bringe den Stoffwechsel ordentlich in Bewegung und lasse die Pfunde schmelzen.
Saunieren gilt in Deutschland als wohltuendes Ritual, das Körper und Geist guttut. In vielen Wellness-Tempeln ist die Sauna der Inbegriff für Erholung – und gilt oft auch als Geheimtipp zum Abnehmen. Doch stimmt es wirklich, dass beim Saunieren Fett schwindet? Welche Effekte auf den Kalorienverbrauch sind wissenschaftlich gesichert und was steckt hinter dem sichtbaren Gewichtsverlust nach dem Schwitzen?
Im Kern arbeitet der menschliche Körper in der Sauna auf Hochtouren. Die hohe Temperatur bringt den Kreislauf auf Trab: Das Herz muss kräftiger pumpen, die Gefäße erweitern sich, die Durchblutung erhöht sich erheblich. Der Körper möchte seine Temperatur stabil halten und aktiviert Kühlmechanismen. Hierzu zählt die verstärkte Schweißproduktion sowie eine leicht erhöhte Atemfrequenz.
Während eines klassischen Saunagangs verbrennt der Körper tatsächlich mehr Energie als im Ruhezustand. Die Zahlen relativieren jedoch die Hoffnung auf schnellen Gewichtsverlust: Ein etwa 70 Kilogramm schwerer Erwachsener verbrennt innerhalb von 15 Minuten Sauna ungefähr 40 bis 70 Kalorien – weniger als bei einem gemütlichen Spaziergang in derselben Zeit.
Wichtig: Der sichtbare Gewichtsverlust auf der Waage direkt nach dem Saunieren stammt nicht vom Fettabbau, sondern fast ausschließlich vom Wasser, das durch starkes Schwitzen verloren geht. Diese Flüssigkeit wird in der Regel beim nächsten Getränk rasch wieder aufgefüllt.
Viele Menschen bemerken nach dem Saunabesuch einen leichteren Körper – zumindest auf der Waage. Der Grund: Der Wasserhaushalt gerät ins Ungleichgewicht. Beim Schwitzen verliert der Organismus jede Menge Flüssigkeit, Salze und Mineralstoffe. Dieser kurzfristige Wasserverlust bringt zwar eine scheinbare Abnahme, aber keine dauerhafte Reduktion des Körperfetts.
Für eine nachhaltige Fettverbrennung genügt es nicht, den Körper lediglich zum Schwitzen zu bringen. Energie aus den Fettreserven wird vor allem dann genutzt, wenn die Muskeln aktiv sind und der Kreislauf über längere Zeit gefordert wird. Deshalb können Saunagänge keine strukturierte Diät ersetzen. Wer sein Gewicht senken möchte, sollte auf Bewegung setzen. Ganz wichtig ist es, verlorene Flüssigkeit im Anschluss sorgfältig wieder aufzufüllen.
Noch mehr Hintergrund zu diesem Thema bietet unser Beitrag zum Fettabbau durch Bewegung erklären, der zeigt, warum Sport die Fettdepots wirklich zum Schmelzen bringt.
Sauna und Bewegung wirken auf unterschiedliche Weise. Im direkten Vergleich verbrennen sportliche Aktivitäten wie Radfahren, Schwimmen, Walking oder Laufen ein Vielfaches an Kalorien gegenüber dem passiven Aufenthalt in der Sauna. Während 30 Minuten moderates Radfahren locker 200 bis 300 Kalorien verbraucht, liegt der Kalorienverbrauch eines Saunagangs weit darunter. Sport beansprucht Muskulatur, das Herz-Kreislaufsystem und aktiviert gezielt die Fettverbrennung.
Trotzdem kann die Sauna als Ergänzung für einen gesunden Lebensstil sinnvoll sein. Sie fördert die Entspannung und kann dabei helfen, nach sportlicher Aktivität die Muskulatur zu lockern. Wer Auszeiten im Alltag sucht und die Regeneration verbessern will, profitiert beispielsweise von Relaxsessel mit Aufstehhilfe bestellen, um die Erholung auch zu Hause stilvoll zu unterstützen.
Auch verschiedene Sauna-Typen sorgen für unterschiedliche Erlebnisse. Wer wissen will, welche Sauna beim Kalorienverbrauch besser abschneidet, findet im Artikel Finnische Sauna vs Infrarotsauna im Vergleich interessante Einblicke.
Abseits vom Mythos des Kalorienverbrennens überzeugt die Sauna durch andere wichtige Effekte. Studien zeigen, dass regelmäßiges Saunieren das Immunsystem stärken kann. Die Warm-Kalt-Reize härten den Körper ab, fördern die Durchblutung und regen die Stoffwechselvorgänge an. Vor allem für das Herz-Kreislauf-System bietet die Sauna Vorteile, da sie die Gefäße elastischer macht und die Herzfrequenz trainiert.
Auch für das allgemeine Wohlbefinden gibt es überzeugende Argumente: Die Hitze entspannt die Muskulatur, baut Stress ab und eignet sich gut zur Erholung nach einem langen Arbeitstag oder sportlicher Aktivität. Menschen, die zu Schlafproblemen oder Muskelverspannungen neigen, profitieren oft von regelmäßigen Saunabesuchen.
Wer Wellness-Optionen zu Hause nutzen möchte, kann die gesundheitlichen Vorteile der Infrarotkabine als Alternative oder Ergänzung wählen. Mehr zu deren Wirkung und Anwendung gibt’s im Bereich Infrarotkabine und Gesundheit erklären.
Saunagänge bringen eine leichte Kalorienverbrennung mit sich, aber sie führen nicht zu einem bedeutsamen Fettabbau. Wer effektiv und gesund abnehmen will, setzt auf gezielte Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Alltagsaktivität. Die Sauna kann diesen Prozess sinnvoll begleiten, vor allem, um den Körper zu entspannen, das Wohlbefinden zu steigern und Stress zu reduzieren.
Der Tipp für alle, die ihre Gesundheit fördern möchten: Genieße regelmäßige Saunabesuche und nutze diese bewusst für Erholung und Immunstärkung. Eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung bleiben jedoch die entscheidenden Säulen für nachhaltige Fitness und Wohlbefinden.
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